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Mit Nebenwirkungen umgehen

Published: 15 July 2010

Nebenwirkungen können unangenehm, lästig, peinlich und manchmal sogar bedrohlich sein. Da ist es gut zu wissen, dass sie keineswegs in jedem Fall auftreten. Wichtig zu wissen ist, dass Sie selbst aktiv werden können, um das Risiko von Nebenwirkungen zu senken. Und falls doch Nebenwirkungen bei Ihnen auftreten, kann man fast immer etwas dagegen tun.

Eine Haltung zu Nebenwirkungen finden

Eine realistische Haltung zu Nebenwirkungen ist ein guter Ausgangspunkt. So sollten Sie wissen, dass die HIV-Therapie mit Nebenwirkungen verbunden sein kann, aber Sie sollten sich ebenso darüber im Klaren sein, dass

  • die antiretrovirale Behandlung Ihrer Gesundheit und Ihrem Wohlbefinden dient – niemand sollte also Nebenwirkungen stumm ertragen; wenn Sie mit unerwünschten Wirkungen nicht zurechtkommen, kann man fast immer etwas dagegen unternehmen;
  • die HIV-Therapie Ihnen die Chance auf eine annähernd normale Lebenserwartung bietet – wenn Sie den Therapiebeginn aus Angst vor Nebenwirkungen hinauszögern, erhöht sich Ihr Risiko, schwer krank zu werden, und wenn Sie erst bei schon stark geschwächtem Immunsystem mit einer antiretroviralen Therapie beginnen, kann auch Ihr Nebenwirkungsrisiko erhöht sein;
  • die meisten Nebenwirkungen nur schwach sind und von allein wieder schwächer werden oder ganz verschwinden oder aber behandelt werden können;
  • die heute gebräuchlichen Anti-HIV-Medikamente nicht mehr die schweren Nebenwirkungen haben, welche von den früher eingesetzten Medikamenten verursacht wurden;
  • bestimmte Nebenwirkungen sich gut behandeln lassen.

Die HIV-Behandlung bietet heute zahlreiche Möglichkeiten. Falls Nebenwirkungen bei Ihnen auftreten, bestehen daher gute Chancen, zu einer Kombination zu wechseln, bei der es nicht zu diesen unerwünschten Wirkungen kommt.

Sich über Nebenwirkungen informieren

Vor dem Beginn einer antiretroviralen Therapie kann es hilfreich sein, sich über mögliche Nebenwirkungen der Anti-HIV-Medikamente zu informieren, um die für Sie bestmögliche Medikamentenkombination zu finden.

Diese Broschüre bietet Informationen zu einigen der gebräuchlichsten Medikamentenkombinationen, den möglichen Nebenwirkungen dieser Medikamente und den Maßnahmen gegen diese unerwünschten Wirkungen.

Über Nebenwirkungen sprechen

Es ist wichtig, dass Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt oder einem anderen Mitglied aus Ihrem Gesundheitsteam über potenzielle Nebenwirkungen und ihre möglichen Auswirkungen sprechen. In einem solchen Gespräch sollten Sie Ihr HIV-Behandlungsteam auch über Details Ihrer medizinischen Vorgeschichte, der medizinischen Geschichte Ihrer Familie und Ihren Lebensstil informieren, sofern diese Ihr Nebenwirkungsrisiko beeinflussen könnten. Umgekehrt sollten Sie Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt über Ihre Anti-HIV-Medikamente informieren, damit sie oder er keine Mittel verschreibt, die zu schädlichen Wechselwirkungen führen könnten.

Ihr Behandlungsteam muss unter anderem Bescheid wissen über

  • bekannte Allergien gegen bestimmte Medikamente,
  • Gesundheitsprobleme wie z. B. Herz-, Leber- oder Nierenerkrankungen oder psychische Probleme wie Depressionen,
  • andere von Ihnen eingenommene Medikamente (verschreibungspflichtige, frei verkäufliche oder Mittel aus der komplementären Medizin) oder Partydrogen.

Falls Sie sich vor einer bestimmten Nebenwirkung fürchten, sollten Sie mit einem Mitglied Ihres Behandlungsteams darüber sprechen, um sich ausführlich informieren zu lassen und Ihre Befürchtungen besprechen zu können. Ihr Team wird Ihnen gegebenenfalls auch eine andere Medikamentenkombination vorschlagen oder Ihnen zeigen, wie Sie das Nebenwirkungsrisiko senken oder die Auswirkungen dieser Nebenwirkung begrenzen können.

Ihre Ärztin oder Ihr Arzt (oder Ihre Apothekerin/Ihr Apotheker) sollte Sie auf jeden Fall über mögliche gefährliche Nebenwirkungen Ihrer Medikamente und die möglichen Symptome informieren – wenn Sie etwas nicht verstehen, fragen Sie nach. Lassen Sie sich auch eine Nummer geben oder eine Adresse nennen, die Sie anrufen oder an die Sie sich wenden können, falls Sie eine potenziell gefährliche Nebenwirkung bei sich beobachten oder zu beobachten glauben.

Eine HIV-Behandlung fängt man in aller Regel nicht in einer Notsituation an, und es ist höchst unwahrscheinlich, dass man von einem Augenblick auf den anderen eine Therapieentscheidung treffen muss. Wenn irgend möglich, sollte man den Therapiebeginn in eine Phase ohne allzu viel äußeren Stress legen und sich vielleicht ein, zwei Wochen freinehmen, um mit möglichen Nebenwirkungen umgehen zu können.

Mit Nebenwirkungen leben

Durch Ihre Lebensführung können Sie dazu beitragen, Ihr Nebenwirkungsrisiko zu senken oder das Ausmaß von Nebenwirkungen zu begrenzen.

Der Beginn einer HIV-Therapie (oder ein Therapiewechsel) stellt in aller Regel einen Einschnitt in Ihrem Leben dar – wichtig ist daher, dass Sie Ihre Fähigkeit, mit potenziellen Nebenwirkungen umzugehen, realistisch einschätzen. Sinnvoll ist in jedem Fall, keine anderen wichtigen Entscheidungen oder Ereignisse für die Phase des Therapiebeginns einzuplanen.

Im Folgenden einige hilfreiche Tipps für Ihre Gesundheit:

  • Essen Sie ausreichend und bewusst – eine ausgewogene Ernährung ist entscheidend für Ihre Gesundheit. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt kann Sie bei Bedarf an einen Ernährungsspezialisten/eine Ernährungsspezialistin überweisen, der oder die Sie in Ernährungsfragen berät.
  • Ausreichender Schlaf ist für die körperliche und geistige Gesundheit unabdingbar. Gegen Schlafstörungen kann man etwas tun – Ihre HIV-Ärztin/Ihr HIV-Arzt (oder Ihre Hausärztin/Ihr Hausarzt) wird Ihnen weiterhelfen.
  • Das Gefühl, mit den Wechselfällen des Lebens fertig werden zu können, ist genauso wichtig wie die körperliche Gesundheit.
  • Wichtig ist auch regelmäßige Bewegung – Sie fühlen sich besser und senken Ihr Risiko für bestimmte schwere Erkrankungen.
  • Rauchen verursacht viele gesundheitliche Probleme, darunter Lungenkrebs, Herzkrankheiten und Schlaganfälle. Fangen Sie erst gar nicht mit dem Rauchen an oder versuchen Sie, damit aufzuhören, falls Sie Raucher/-in sind.
  • Achten Sie darauf, wie viel Alkohol Sie trinken. Wenn Sie regelmäßig mehr Alkohol als die empfohlenen Mengen konsumieren,kann dies zu Gesundheitsproblemen wie Lebererkrankungen, Herzkrankheiten und Schlaganfällen führen.
  • Vorsicht ist auch bei Partydrogen geboten. Wenn Ihnen Ihr Alkohol- oder Drogenkonsum Sorgen macht, können Sie darüber mit einem Mitglied Ihres Gesundheitsteams oder Ihrem Hausarzt/Ihrer Hausärztin sprechen, um Hilfe zu bekommen.

Nebenwirkungen kommen und gehen …

Viele Patient(inn)en, die antiretrovirale Medikamente einnehmen, bekommen es irgendwann mit irgendeiner Art von Nebenwirkung zu tun. Die meisten dieser Nebenwirkungen sind aber leicht, gehen vorüber oder lassen sich behandeln.

Und selbst wenn Sie es mit schweren Nebenwirkungen zu tun haben oder sich durch Nebenwirkungen stark beeinträchtigt fühlen, ist es unwahrscheinlich, dass dies so bleibt.

Machen Sie sich aber immer wieder bewusst, dass Sie Nebenwirkungen nicht einfach stumm ertragen oder allein mit ihnen fertig werden müssen. Ziel der HIV-Therapie ist, dass es Ihnen besser geht. Wenn Sie mit einer Nebenwirkung nicht umgehen können, sollten Sie dies mit Ihrem HIV-Arzt/Ihrer HIV-Ärztin, einer Schwester/einem Pfleger oder Ihrem Apotheker/Ihrer Apothekerin besprechen, damit man Ihnen helfen kann.

Community Consensus Statement on Access to HIV Treatment and its Use for Prevention

Together, we can make it happen

We can end HIV soon if people have equal access to HIV drugs as treatment and as PrEP, and have free choice over whether to take them.

Launched today, the Community Consensus Statement is a basic set of principles aimed at making sure that happens.

The Community Consensus Statement is a joint initiative of AVAC, EATG, MSMGF, GNP+, HIV i-Base, the International HIV/AIDS Alliance, ITPC and NAM/aidsmap
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